Bedeutung von Freihandelsabkommen für den internationalen Warenversand
Lilla Zsitnyanszky
17. Juli 2023
Freihandelsabkommen sind Vereinbarungen zwischen Staaten, Zollunionen oder Gruppen von Ländern, die darauf abzielen, den Handel von Waren und Dienstleistungen zu erleichtern, indem sie Handelshemmnisse wie Zölle und Quoten reduzieren oder beseitigen. Diese Abkommen sind von großer Bedeutung für den internationalen Warenverkehr, da sie die Kosten senken und den Zugang zu neuen Märkten erleichtern.
Wenn zwei Länder ein Freihandelsabkommen unterzeichnen, bedeutet dies, dass sie ihre Märkte für den Handel mit Waren und Dienstleistungen öffnen und Handelshemmnisse beseitigen. Dies kann dazu beitragen, die Kosten für den internationalen Warenversand zu senken, da die Zölle und Gebühren, die normalerweise anfallen würden, reduziert oder eliminiert werden.
Freihandelsabkommen können auch den Zugang zu neuen Märkten erleichtern, indem sie den Handel mit Ländern ermöglichen, mit denen zuvor keine Handelsbeziehungen bestanden haben. Dies kann dazu beitragen, den Umsatz zu steigern und die Gewinne zu maximieren.
In der Regel werden Abkommen zwischen den Ländern für viele Jahre geschlossen und sind im Verhältnis recht stabil über die Zeit.
Es ist wichtig zu beachten, dass Freihandelsabkommen nicht nur für große Unternehmen von Bedeutung sind, sondern auch für kleine und mittlere E-Commerce Unternehmen, die im internationalen Handel tätig sind. Das Wachstum und der Erfolg kleiner und mittlerer Unternehmen kann durch geringere Steuerbelastungen gefördert werden.
Damit sind die Abkommen von großer Bedeutung für den internationalen Handel.
Es gibt zahlreiche Freihandelsabkommen auf der Welt. Hier einige Beispiele der wichtigsten Vereinbarungen.
CPTPP (Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership): Ein Freihandelsabkommen zwischen Australien, Brunei, Chile, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam.
RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership): Ein Freihandelsabkommen zwischen den ASEAN-Ländern (Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) sowie China, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland.
EU-MERCOSUR-Abkommen:
Ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Ländern des südamerikanischen MERCOSUR-Blocks (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay).
USMCA (United States-Mexico-Canada Agreement):
Ein Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada.
EU-Japan Economic Partnership Agreement:
Ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Japan.
EFTA-MERCOSUR-Abkommen:
Ein Freihandelsabkommen zwischen den Ländern des Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und den Ländern des MERCOSUR-Blocks.
ACFTA: ASEAN-China Free Trade Area:
Ein Freihandelsabkommen zwischen den ASEAN-Ländern und China.
Es gibt natürlich noch weitere Freihandelsabkommen auf der Welt, aber dies sind einige der aktuellsten und relevantesten.
Hier finden Sie eine Übersicht der aktuellen Abkommen zwischen der EU und anderen Ländern: https://policy.trade.ec.europa.eu/eu-trade-relationships-country-and-region/negotiations-and-agreements_en
Zollrechtliche Sicht
Ein Freihandelsabkommen hat zollrechtlich gesehen zur Folge, dass zwischen den beteiligten Ländern bestimmte Zollbarrieren und Handelshemmnisse beseitigt werden. Dadurch wird der Handel zwischen den Ländern erleichtert und begünstigt.
Konkret bedeutet dies, dass die beteiligten Länder untereinander niedrigere oder gar keine Zölle auf Waren erheben, die zwischen ihnen ausgetauscht werden. Dadurch können die Unternehmen in den beteiligten Ländern ihre Produkte zu günstigeren Preisen anbieten und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Zudem führt ein Freihandelsabkommen oft zu einer Vereinfachung der Zollverfahren und einer Reduzierung der administrativen Hürden beim grenzüberschreitenden Handel.
Ein wichtiger Bestandteil von Freihandelsabkommen ist die Regelung zum Warenursprung und zur Gewährung von Präferenzen.
Unter Warenursprung versteht man das Land, in dem ein Produkt hergestellt oder zuletzt bearbeitet wurde. Die Regelungen zum Warenursprung sind wichtig, da viele Freihandelsabkommen die Vorteile nur den Produkten aus den beteiligten Ländern gewähren. Um diese Vorteile nutzen zu können, muss ein Unternehmen nachweisen, dass die Produkte den Ursprungsregeln des Freihandelsabkommens entsprechen.
Dies kann durch verschiedene Dokumente, wie Ursprungserklärungen, Herstellererklärungen oder Lieferantenerklärungen, nachgewiesen werden. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen genau wissen, welche Regeln und Dokumente im jeweiligen Freihandelsabkommen vorgesehen sind und wie sie diese umsetzen müssen.
Die Regeln können hier eingesehen werden (Stand: März 2023): https://wup.zoll.de/wup_online/uebersichten.php?id=2&stichtag=17.03.2023
Die Gewährung von Präferenzen bedeutet ebenfalls, dass die beteiligten Länder untereinander reduzierte oder sogar vollständig aufgehobene Zollsätze anwenden. Dadurch können Unternehmen Kosten sparen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Allerdings müssen auch hierfür bestimmte Ursprungsregeln eingehalten werden.
Insgesamt gilt es also, bei der Nutzung von Freihandelsabkommen im Zollbereich genau auf die Regelungen zum Warenursprung und zur Gewährung von Präferenzen zu achten und die notwendigen Dokumente sorgfältig zu erstellen und aufzubewahren.
traide Unterstützung
Die Zolltarifnummer spielt eine wichtige Rolle im Warenursprung und Präferenzrecht, da der Ursprung einer Ware und damit verbundene Präferenzen davon abhängen.
Freihandelsabkommen befreien bestimmte Waren von Zöllen, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen, wie beispielsweise den Ursprung in einem der beteiligten Länder. Die Zolltarifnummer hilft dabei, den Ursprung einer Ware zu bestimmen, indem sie Angaben zur Art und Beschaffenheit der Ware macht.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Zolltarifnummer von Land zu Land unterschiedlich sein kann, auch wenn es sich um die gleiche Ware handelt. Daher ist es wichtig, die richtige Zolltarifnummer zu verwenden, um den Ursprung einer Ware zu bestimmen und von den Präferenzen eines Freihandelsabkommens profitieren zu können.
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